13 Sep

Treffen im September2021 – Wunstorfer Johanniter helfen im Flutgebiet

Am 09.09. haben uns Timo Brüning und Jonas Tumbrinck von den Johannitern sehr eindrucksvoll und emotional über ihre Erfahrungen im Ahrtal berichtet.

Hier nur ein paar Fakten:

  • Vom 30.07 bis 03.08. waren sie mit 27 Einsatzfahrzeugen (mit 37 Einsatzkräften aus Wunstorf, Gesamt 79) vor Ort. Die Fahrzeuge sind insgesamt 21.000 Kilometer gefahren.
  • 1 Woche vorher wurden die Ehrenamtlichen informiert, dass ihr Einsatz gefordert ist. Diese Zeit blieb zum Vorbereiten. Persönliche Dinge packen, aber auch die Wagen bestücken. Und die Arbeitgeber musste natürlich informiert werden. Die wenigsten Arbeitgeber haben „Lohnersatz“ eingefordert Den genaue Einsatzanforderung kam etwa 24 Stunden vor dem Start des Einsatzes.
  • Vor Ort haben die Wunstorfer Johanniter rund 1.200 Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Abendessen) für die Helfenden vorbereitet, gekocht und ausgegeben. Es gab zum Beispiel: Schnitzel mit Gemüse und Bratwurst mit Kartoffelpüree, Hotdogs usw. Alles auch immer in vegan /Vegetarisch. Im gesamten Flutgebiet wurden täglich 13.000 Mahlzeiten benötigt.
  • Zusätzlich haben sie sich um die Stromversorgung gekümmert. Mehr zu ihren Aufgaben im folgenden Bericht von Timo Brüning:

Johanniter aus Ahrweiler zurück

Hilfskräfte versorgten Wunden und leisteten psychischen Beistand

Wunstorf/Landesbergen/Langenhagen. Drei anstrengende Tage liegen hinter den Johannitern der Ortsverbände Wunstorf-Steinhuder Meer, Deister (Ronnenberg), Landesbergen sowie dem Nordhannoverschen Ortsverband (Langenhagen). Drei Tage haben die Ehrenamtlichen im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler verbracht und dort medizinische Hilfe für die Bevölkerung und Hilfskräfte geleistet, am frühen Montagmorgen trafen sie wieder zuhause ein. „Wir haben pure Zerstörung gesehen“, erklärt Timo Brüning, der als Verbandsführer der Johanniter-Unfall-Hilfe vor Ort war. Aber: Der Zusammenhalt sowohl unter den Anwohnern als auch den Helfenden sei bemerkenswert gewesen.

Neben der medizinischen Versorgung von Wunden leisteten die Ehrenamtlichen vor allem schnelle Hilfe. 80 Helfer aus dem Regionalverband Niedersachsen Mitte haben, kaum dass sie angekommen waren am Freitagabend, mit angepackt. Es wurden Stromkabel und Schubkarren organisiert, viele Tetanusspritzen gesetzt, Wunden versorgt und unzählige Gespräche geführt. „Wir sind da und reden mit den Menschen, hören ihnen zu“, macht Brüning deutlich. „Wir haben auch dafür die Zeit und den Raum.“ Vor Ort in Ahrweiler war ebenfalls ein Team der Psychosozialen Notfallversorgung, die genau für diese Fälle bereitstehen – nah am Menschen zu sein.

Zweimal konnten die Johanniter Menschen eine besondere Freude bereiten. Einem Rollstuhlfahrer, der seit Tagen ohne fließendes Wasser in seiner Wohnung festsaß, ermöglichten sie durch einen Transport in ein Altenheim eine Dusche. Und einer Frau namens Barbara, die seit Katastrophenbeginn in Ahrweiler die Annahme und das Verteilen von Spenden organisiert und dabei selbst viel an Zeit und Material investierte, überraschten sie mit einer geschenkten Urlaubswoche, „wenn das alles hier geschafft ist“. Die hätte sie in diesen Tagen nämlich eigentlich mit ihrer Familie in Holland verbracht. Gespendet hat diese Auszeit ein Johanniter aus Bayern, der ehrenamtlich im Einsatz war und in Süddeutschland ein Hotel betreibt. „Sie konnte das gar nicht glauben, hat uns nur fassungslos angeschaut“, erzählt Verbandsführer Timo Brüning. „Das war ein schöner Moment.“

Brüning lobt die außerordentlich gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ortsverbänden der Johanniter. „Eine tolle Gemeinschaft, jeder hat mitangepackt.“ Derzeit sind noch vier Einsatzkräfte aus Wunstorf vor Ort, sie reisen am Dienstagabend wieder zurück, wenn die Übergabe an den nachfolgenden Verband erfolgt ist. „Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften bedanken, dass sie sich so schnell und ohne zu zögern eingesetzt und den Menschen im Hochwassergebiet Beistand geleistet haben“, macht Timo Brüning noch einmal deutlich. „Das ist so nicht selbstverständlich.“

 

Hier Eindrücke der Helfer!

https://reschke-pr.abgleichzentrale.de/photo/share/FOjs9AaO

 

Danke an alle Einsatzkräfte!