26 Apr

April 2022: Was macht eigentlich eine Gleichstellungsbeauftragte?

Am 13. April erklärte uns Marija Vorona im Hotel cantera by Wiegand ihre vielen Tätigkeitsbereiche. Seit 1,5 Jahren ist die 31 jährige die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wunstorf. Innerhalb der Verwaltung hat sie eine Sonderposition. Sie ist Mitglied im Verwaltungsvorstand und hat Rederecht in den politischen Gremien der Stadt. Die Gleichstellungsbeauftragte ist unmittelbar dem Bürgermeister unterstellt. Sie ist aber bei der rechtmäßigen Erfüllung ihrer Aufgaben nicht weisungsgebunden. Ziel ihrer Arbeit ist: Männer und Frauen müssen die gleichen Chancen erhalten und natürlich auch bei gleicher Position ein gleiches Gehalt. Dazu ist sie in vielen Vorstellungsgesprächen dabei und stellt ihre eigenen Fragen.

Eines ihrer Ziele ist es auch, dass mehr Männer den Erziehungsurlaub In Anspruch nehmen. Das ist leider immer noch nicht selbstverständlich. Für den Girls und Boys Day am 28. April lädt sie Schüler und Schülerinnen ein, in „untypische“ Berufe reinzuschnuppern. Warum sollte ein Junge nicht Kindergarten-Betreuer werden und ein Mädchen keine Baggerfahrerin. In viele Köpfen gibt es immer noch typische Frauen- und Männerberufe. Vorona kann ihre eigenen Schwerpunkte setzen. Neue Ideen und Anreize erhält sie aus der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover. Natürlich haben wir sie auch gefragt, wie sie zum Gendern in der Sprache steht: Sie spricht sich dafür aus aber betont, dass es ihr vor allem um die Sichtbarkeit und Gerechtigkeit geht und es mehrere Möglichkeiten gibt, demensprechend die eigene Sprache anzupassen. Aktuell unterstützt die geborene Litauerin die Verwaltung bei der Betreuung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Sie selber spricht beide Sprachen und kann somit bei vielen Fragen vermitteln. Auch steuert sie den Dolmetsch-Pool der Stadt und organisiert mehrere Sprachkurse für geflüchtete Menschen.